Zukunft mitgestalten – was ist eigentlich ein Gestaltungsraum?

Zukunft mitgestalten – was ist eigentlich ein Gestaltungsraum?

Zukunft mitgestalten – was ist eigentlich ein Gestaltungsraum?

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Zukunft mitgestalten – was ist eigentlich ein Gestaltungsraum?

„Meine Kirche muss sich grundlegend ändern, wenn Sie eine Zukunft haben soll“ - dieser Aussage aus der aktuellen Studie zur Kirchenmitgliedschaft haben sich 80% der befragten evangelischen Christen angeschlossen.  

Dieses subjektive Gefühl der Mitglieder für die Notwendigkeit von Änderungen in der Evangelischen Kirche spiegelt die harten Fakten wider: Die Mitgliederzahlen sinken, der finanzielle Spielraum wird enger, die Pfarrstellenbesetzung wird zunehmend schwieriger. Image- und Relevanzverlust verändern die gesellschaftliche Stellung der Kirchen.   

Auch im Kirchenkreis Essen wird intensiv drüber nachgedacht, wie die Kirche der Zukunft aussehen kann. Mit der Kirchenkreiskonzeption von 2016 wurden bereits konkrete Maßnahmen beschrieben und durchgeführt, um Strukturen anzupassen und sich inhaltlich neu auszurichten.

 

Der Beschluss der Synode 2023   

2023 wurde auf der Kreissynode der nächste Schritt eingeleitet, und dieser Beschluss gefasst (Wortlaut aus dem Protokoll der Synode):  

„Im Kirchenkreis Essen werden zur Förderung der Zusammenarbeit Gestaltungsräume gebildet. Jede Kirchengemeinde wird einem Gestaltungsraum zugeordnet. Der Kreissynodalvorstand verantwortet und koordiniert die Rahmenbedingungen für die Arbeit in den Gestaltungsräumen. Die derzeitige Zuordnung der Kirchengemeinden wird zur Kenntnis genommen. Änderungsvorschläge zur vorgelegten Zuordnung werden dem Kreissynodalvorstand zur Entscheidung zugeleitet. Über die Grenzen der Gestaltungsräume hinausgehende und andere, zum Beispiel ökumenische Kooperationen, sind ausdrücklich gewünscht.“   

Die sechs Gestaltungsräume in der Übersicht

Der Gestaltungsraum Süd-Ost, zu dem unsere Gemeinde gehört (siehe Karte), hat 2023 seine Arbeit aufgenommen: Mitglieder der Presbyterien, Pfarrerinnen und Pfarrer loten dort die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden aus. 

Marion Greve beim Bergerhauser Dialog 

  Im September war Superintendentin Marion Greve beim Bergerhauser Dialog in unserer Gemeinde zu Gast, um den Änderungsprozess zu erläutern. Sie beschrieb eindringlich den Handlungsdruck, der sich aus den oben beschriebenen schwierigen Rahmenbedingungen ergibt. Und betonte dabei die Rolle der Gemeinden, die durch die Mitarbeit in den Gestaltungsräumen die Möglichkeit haben, bei strukturellen Weichenstellungen mitzuentscheiden.  

Marion Greve beim Bergerhauser Siaöog


Insbesondere wies sie auf die sich abzeichnende Reduzierung der Pfarrstellen hin: Durch Mitgliederschwund und Änderung des Zuweisungsschlüssels werden mittelfristig von den ca. sechs Pfarrstellen in unserem Gestaltungsraum möglicherweise nur drei oder vier bestehen bleiben. Allein diese Perspektive erhöht die Notwendigkeit zu verstärkten Kooperationen zwischen den Gemeinden bis hin zu Fusionen.  

Die Superintendentin beschränkte sich aber nicht auf die ernüchternde Beschreibung der Situation, sondern zeigte auch Visionen für die Zukunft auf.

Sie verglich die Kirche der Zukunft mit einem Mischwald, in dem im Gegensatz zur hergebrachten parochial (ortsgemeindlich) organisierten Kirche verstärkt andere Gemeindeformen entstehen werden.

 

Wie geht es weiter im Gestaltungsraum?  

Bei den Treffen der sechs Gemeinden in unserem Gestaltungsraum wurden inzwischen Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit unterschiedlichen Themenbereichen beschäftigen. Hier werden Detailfragen besprochen und konkrete Möglichkeiten der Kooperation erarbeitet. Zurzeit gibt es Arbeitsgruppen für Jugendarbeit, Kirchenmusik, pastorale Dienste, Finanzen und Gebäude. Sobald im Frühjahr 2025 Ergebnisse oder Beschlüsse vorliegen, werden wir Sie im Gemeindebrief und auf unserer Homepage informieren.     

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